Archiv der Kategorie: Fehlerhafte Pflichtinformationen

EuGH Widerrufsinformationen für Darlehensverträge in Deutschland seit 11.06.2010 potenziell fehlerhaft

EuGH ent­schei­det in sei­nem Vor­la­ge­be­schluss vom 26.03.2020 Az. C‑66/19, dass Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen für Dar­le­hens­ver­trä­ge in Deutsch­land seit dem 11.06.2010 poten­zi­ell feh­ler­haft sein können. 

Der EuGH hat in einer Vor­la­ge­ent­schei­dung vom 26.03.2020 Az. C‑66/19 fest­ge­stellt, dass die in Deutsch­land ver­wen­de­ten Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen für Dar­le­hens- und Kre­dit­ver­trä­ge, die auf dem gesetz­li­chen Mus­ter basie­ren, nicht klar und prä­gnant über das Wider­rufs­recht des Dar­le­hens­neh­mers informieren. 

Dies betrifft nach dies­sei­ti­ger Erfah­rung im Wesent­li­chen alle Dar­le­hens- und Kre­dit­ver­trä­ge vom 11.06.2010 bis zum 21.03.2016 und soweit es all­ge­mei­ne Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trä­ge angeht, auch dar­über hinaus. 

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BGH beurteilt Widerrufsinformationen aus Darlehensvertrag von 2012 kritisch

Der BGH hat in sei­nem Beschluss vom 04.06.2019 — XI ZR 331/17 fest­ge­stellt, dass Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen in einem Dar­le­hens­ver­trag aus dem Jah­re 2012, die über Pflich­ten aus §312g Abs. 1 S. 1 BGB a.F. i.V.m. Art 246 § 3 EGBGB a.F. beleh­ren, nicht rich­tig die Geset­zes­la­ge zur Wider­rufs­frist wie­der­ge­ben, wenn es kein Ver­trag im elek­tro­ni­schen Geschäfts­ver­kehr ist. 

Kon­kret ging es in dem Ver­fah­ren um den Wider­ruf eines Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­tra­ges zum Erwerb einer Immo­bi­lie aus dem Jah­re 2012. Die­ser wur­de 2016 widerrufen. 

Die Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen in dem Dar­le­hens­ver­trag aus dem BGH Ver­fah­ren XI ZR 331/17 ent­hiel­ten u.a. fol­gen­de Textpassage:

„…, nach­dem der Dar­le­hens­ge­ber sei­ne Pflich­ten aus § 312g Absatz 1 Satz 1 BGB in Ver­bin­dung mit Arti­kel 246 § 3 EGBGB erfüllt hat.“

BGH 04.06.2019 — XI ZR 331/17
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LG Düsseldorf hält viele Darlehensverträge von Volksbanken, Sparda-Banken und Raiffeisenbanken für widerrufbar

Das Land­ge­richt Düs­sel­dorf (LG Düs­sel­dorf) hat mit Urteil vom 15.12.2017 Az. 10 O 143/17 zuguns­ten der Dar­le­hens­neh­mer hin­sicht­lich eines im Juni/Juli 2010 geschlos­se­nen und im Juni 2016 wider­ru­fe­nen Dar­le­hens­ver­tra­ges ent­schie­den. Das LG Düss­le­dorf sah den Wider­ruf des Dar­le­hens­ver­tra­ges als recht­mä­ßig und wirk­sam an. Die Begrün­dung des LG Düs­sel­dorfs ist dabei bemerkenswert.

Das LG Düs­sel­dorf sah die Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen der beklag­ten Bank des­halb als falsch an, weil die Wider­rufs­fris­ten nach Ansicht des LG Düs­sel­dorfs durch eine Klau­sel in den ver­wen­de­ten AGBs der Bank kom­pro­mit­tiert wur­den und damit feh­ler­haft sind. 

Die­se Klau­sel wur­de im rele­van­ten Zeit­raum zwi­schen ab dem 11.06.2010 von vie­len Volks­ban­ken, Spar­da-Ban­ken und Raiff­ei­sen­ban­ken ver­wen­det. Wei­ter­le­sen

BGH beschäftigt sich erneut mit Widerrufsinformationen von Immobiliendarlehen und der „Aufsichtsbehörde“

In dem BGH Urteil vom 04.07.2017 Az. XI ZR 741/16 hat sich der BGH erneut mit den Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen beschäf­tigt, die u.a. als Pflicht­an­ga­ben bei Immo­bi­li­en­dar­le­hen auf die Auf­sichts­be­hör­de und das ein­zu­hal­ten­de Ver­fah­ren bei einer Kün­di­gung hin­ge­wie­sen haben. Eine Rei­he von Ban­ken haben in den Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen in einem begrenz­ten Zeit­raum nach der Reform des Wider­rufs­rechts zum 11.06.2010 bei Immo­bi­li­en­dar­le­hens­ver­trä­gen ent­spre­chen­de Anga­ben gemacht. 
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Widerrufsbelehrungen der ING DiBa vom 11.06.2010 — 20.03.2016

Bei Immo­bi­li­en­dar­le­hens­ver­trä­ge, die zwi­schen dem 11.06.2010 und dem 20.03.2016 bei der ING-DiBa geschlos­sen wur­den, kann auch heu­te noch ein soge­nann­tes „ewi­ges Wider­rufs­recht“ bestehen.
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Darlehensverträge der Degussa Bank von 2010 bis 2011 können noch widerrufbar sein.

Die Degus­sa Bank hat bei vie­len Dar­le­hens­ver­trä­gen nach der Reform des Wider­rufs­rechts zum 11.06.2010 bis Mit­te 2011 alte Wider­rufs­be­leh­run­gen ver­wen­det. Die Degus­sa Bank hat dabei ein­fach die Wider­rufs­be­leh­rung ihre Dar­le­hens­ver­trä­ge von vor der Reform wei­ter­ver­wen­det. Dies ist feh­ler­haft, wie jetzt das OLG Frank­furt entschied.
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Fehlerquellen in Verbraucherdarlehensverträgen von 11.06.2010 bis 20.03.2016

Das Wider­rufs­recht für Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trä­ge ist nicht Mit­te des letz­ten Jah­res unter­ge­an­gen. Zwar kön­nen Dar­le­hens­ver­trä­ge, die bis zum 10.06.2010 geschlos­sen wur­den, per Gesetz nach dem 21.06.2016 nicht mehr wider­ru­fen wer­den, dies betrifft aber nicht Dar­le­hens­ver­trä­ge und Pro­lon­ga­ti­ons­ver­ein­ba­run­gen, die danach geschlos­sen wurden.

Es gibt in Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trä­gen, die nach ab dem 11.06.2010 geschlos­sen wur­den, Feh­ler­quel­len, bei deren vor­lie­gen die Dar­le­hens­neh­mer nach wie vor zum Wider­ruf berech­tigt sein kön­nen. Die fol­gen­den Aus­füh­run­gen bezie­hen sich dabei im Wesent­li­chen auf Immo­bi­li­ar­dar­le­hens­ver­trä­ge, die zwi­schen dem 11.06.2010 und dem 20.03.2016 geschlos­sen wur­den. Neue­re Ver­trä­ge, die ab dem 21.03.2016 geschlos­sen wur­den, unter­fal­len hin­ge­gen einem erneut geän­der­ten Widerrufsrecht.

Bei Dar­le­hens­ver­trä­gen die zwi­schen dem 11.06.2010 und dem 20.03.2016 geschlos­sen wur­den, kann nach wie vor ein soge­nann­tes „Ewi­ges Wider­rufs­recht“ vor­lie­gen. Wei­ter­le­sen