Archiv der Kategorie: Sparkasse

EuGH Widerrufsinformationen für Darlehensverträge in Deutschland seit 11.06.2010 potenziell fehlerhaft

EuGH ent­schei­det in sei­nem Vor­la­ge­be­schluss vom 26.03.2020 Az. C‑66/19, dass Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen für Dar­le­hens­ver­trä­ge in Deutsch­land seit dem 11.06.2010 poten­zi­ell feh­ler­haft sein können. 

Der EuGH hat in einer Vor­la­ge­ent­schei­dung vom 26.03.2020 Az. C‑66/19 fest­ge­stellt, dass die in Deutsch­land ver­wen­de­ten Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen für Dar­le­hens- und Kre­dit­ver­trä­ge, die auf dem gesetz­li­chen Mus­ter basie­ren, nicht klar und prä­gnant über das Wider­rufs­recht des Dar­le­hens­neh­mers informieren. 

Dies betrifft nach dies­sei­ti­ger Erfah­rung im Wesent­li­chen alle Dar­le­hens- und Kre­dit­ver­trä­ge vom 11.06.2010 bis zum 21.03.2016 und soweit es all­ge­mei­ne Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trä­ge angeht, auch dar­über hinaus. 

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Aufrechnungsklausel in den AGBs erschwert Widerruf und ist unwirksam

Eine Klau­sel in den AGBs, die die Auf­rech­nung des Ver­brau­chers im Fal­le eines Wider­rufs eines Dar­le­hens­ver­tra­ges erschwert, ist unwirk­sam. Der BGH hat in sei­nem Urteil vom 20.03.2018 XI ZR 309/16 umfang­reich zu einer von vie­len Ban­ken ver­wen­de­ten AGB-Klau­sel geäußert. 

Gegen­stand der Bewer­tung des BGHs in sei­nem Urteil vom 20.03.2018 XI ZR 309/16 war fol­gen­de For­mu­lie­rung in den AGBs einer Sparkasse:

Num­mer 11 Auf­rech­nung und Ver­rech­nung
(1) Auf­rech­nung durch den Kun­den
Der Kun­de darf For­de­run­gen gegen die Spar­kas­se nur inso­weit auf­rech­nen, als sei­ne For­de­run­gen unbe­strit­ten oder rechts­kräf­tig fest­ge­stellt sind.“ BGH 20.03.2018 XI ZR 309/16

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Keine automatische Verwirkung des Widerrufs bei Rückzahlung

Der BGH hat mit Urteil vom 03.07.2018 Az. XI ZR 702/16 ein­mal mehr ein Urteil des 19. Senats des OLG Frank­furts auf­ge­ho­ben und zurück­ver­wie­sen. Der 19. Senat des OLG Frank­furts hat­te in sei­nem Urteil vom 16.11.2016 Az. 19 U 23/16 rechts­feh­ler­haft die Ver­wir­kung des Wider­rufs der Dar­le­hens­neh­mer angenommen. 

Der Dar­le­hens­ver­trag wur­de 2008 geschlos­sen, 2013 von den Dar­le­hens­neh­mern gekün­digt und unter Zah­lung einer Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung zurück­ge­führt. Der Wider­ruf erfolg­te hin­ge­gen erst 2015.
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Sparkasse Hanau erneut nach Widerruf von Darlehen verurteilt

Das LG Hanau hat in einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Ver­fah­ren mit Urteil vom 01.02.2018 Az. 7 O 95/17 erneut die Spar­kas­se Hanau nach dem Wider­rufs eines Immo­bi­li­en­dar­le­hens­ver­tra­ges ver­ur­teilt. Das LG Hanau stellt dabei fest, dass der Wider­ruf zwei­er Dar­le­hens­ver­trä­ge bei der Spar­kas­se Hanau aus dem Jah­re 2007 wirk­sam war und der Spar­kas­se Hanau ab dem Wider­ruf der Dar­le­hens­ver­trä­ge im Jah­re 2016 kei­ne Ansprü­che mehr auf ver­trag­li­che Zin­sen und Til­gung zustehen.
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