Erneuter Erfolg gegen die DKB vor dem Landgericht Berlin

In einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten ver­tre­te­nen Ver­fah­ren urteil­te jetzt das Land­ge­richt Ber­lin am 09.11.2015 Az. 38 O 106/15 im Sin­ne der Klägerin.

Dabei hat­te das Land­ge­richt Ber­lin über eine weit ver­brei­te­te Ver­si­on der Wider­rufs­be­leh­rung von der DKB zu ent­schei­den. In die­ser befand sich u.a. der Pas­sus „Der Lauf der Frist beginnt frü­hes­tens mit Erhalt die­ser Belehrung.“.

Die For­mu­lie­rung „frü­hes­tens“ ist regel­mä­ßig im Sin­ne der stän­di­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ge­richts­hofs als falsch anzu­se­hen, wenn kei­ne klar­stel­len­den Zusät­ze vor­han­den sind. Nach über­ein­stim­men­der Mei­nung von uns und dem Land­ge­richt Ber­lin fan­den sich sol­che klar­stel­len­den Hin­wei­se vor­lie­gend nicht in der Widerrufsbelehrung.

Die Beklag­te DKB konn­te sich auch nicht auf den soge­nann­ten Ver­trau­ens­schutz des Mus­ters der Wider­rufs­be­leh­rung in der Anla­ge 2 zum § 14 BGB Info­VO a.F. beru­fen. Die Wider­rufs­be­leh­rung wich inso­weit vom dama­li­gen Mus­ter­text ab. Das Land­ge­richt Ber­lin stell­te fest, dass bereits das Weg­las­sen der Zwi­schen­über­schrift „Wider­rufs­recht“ aus­reicht und eine inhalt­li­che Bear­bei­tung dar­stellt (LG Ber­lin vom 09.11.2015 Az. 38 O 106/15). Mit­hin war der DKB der Mus­ter­schutz ver­wehrt und die Wider­rufs­be­leh­rung im vor­lie­gen­den Fall falsch.

Damit war der Wider­ruf der Klä­ge­rin wirk­sam gewor­den, weil die­se nicht aus­rei­chend über ihr Wider­rufs­recht für den Dar­le­hens­ver­trag anläss­lich des Ver­trags­schlus­ses 2006 belehrt wur­de und daher auch jetzt noch wider­ru­fen durfte.

In die­sem Ver­fah­ren hat­te die DKB Wider­kla­ge erho­ben und ver­sucht von der Klä­ge­rin immer­hin noch 150.269,76 € als ver­meint­lich bestehen­de Rest­schuld des Dar­le­hens­ver­tra­ges zu for­dern. Das Land­ge­richt Ber­lin stell­te auf­grund des Vor­trags von hün­lein rechts­an­wäl­ten jedoch fest, dass sich der offe­ne Anspruch der Beklag­ten aus dem Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis ledig­lich noch auf 88.136,01 € beläuft.

Durch­aus bemer­kens­wert dabei ist zudem, dass das Land­ge­richt zutref­fend der DKB auf­grund der Zurück­wei­sung des Wider­rufs kei­ner­lei lau­fen­de Zin­sen mehr für das Dar­le­hen bzw. im Rah­men des ent­stan­de­nen Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis­ses zubil­lig­te. Die wei­ter gezahl­ten Raten konn­ten daher voll­stän­dig auf die ver­blei­ben­de Rest­schuld ange­rech­net werden.

Gleich­falls gestand das Land­ge­richt Ber­lin im Ein­klang mit dem Bun­des­ge­richts­hof der Klä­ge­rin für Ihre Leis­tun­gen 5 Pro­zent­punk­te über Basis­zins­satz als Nut­zungs­er­satz zu. Dies führ­te zu einer wei­te­ren deut­li­chen Ver­min­de­rung der Restschuld.

Ver­wir­kung und Rechts­miss­brauch spie­len eben­falls völ­lig BGH-kon­form kei­ne Rolle.

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